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Der erste Volvo FH16 in Griechenland

Die Auswirkungen der griechischen Schuldenkrise haben dem Logistiksektor einen harten Schlag versetzt. Trotz schwieriger Bedingungen expandiert Marinos Vasilopoulos International Transport.
Elias Marinos.
Elias Marinos, Eigentümer von Marinos Vasilopoulos International Transport, hat erlebt, wie sein Unternehmen die griechische Wirtschaftskrise überstand. Jetzt ist es sogar auf Expansionskurs.

Die Auswirkungen der griechischen Schuldenkrise haben dem Logistiksektor einen harten Schlag versetzt. Trotz schwieriger Bedingungen expandiert Marinos Vasilopoulos International Transport.

Schon seit sechs Jahren schwelt die Finanzkrise, die Griechenland an den Rand des Ruins gebracht hat. Dort, wo Banken ortsansässigen Firmen einst großzügige Kredite gewährten, herrscht heute finanzielle Dürre. Das geschäftliche Klima im Land ist brutal.

 

„Natürlich haben wir die Auswirkungen der Krise gespürt“, erzählt Elias Marinos, Eigentümer von Marinos Vasilopoulos International Transport. 

Insgesamt ist die Zahl der beim größten griechischen Sozialversicherer IKA gemeldeten Betriebe seit 2008 um 119.000 zurückgegangen. Das sind 38 Prozent. 

Im Logistikbereich haben Hunderte Speditionen ihre Tätigkeit aufgegeben. Doch inmitten dieser Rezessionswelle gibt es einige wenige Betriebe, denen es gelungen ist, sich über Wasser zu halten und sogar zu expandieren. Einer davon ist die Spedition Marinos Vasilopoulos International Transport, deren 62 Lkw Tiefkühlwaren durch ganz Europa transportieren. 

Die Krise hat die griechischen Spediteure gezwungen, äußerst gut organisiert zu sein und auf die Ausgaben zu achten, um überleben zu können, aber wir haben das schon immer getan. Wir waren schon immer sehr umsichtig, haben Schritt für Schritt expandiert und uns darauf konzentriert, hochwertige Kunden an uns zu binden.

Das Unternehmen mit Sitz in Megara rund 50 Kilometer südlich von Athen hat der Krise ins Antlitz geschaut, sich behauptet und ist weiter gewachsen. Zwischen 2008 und Anfang 2014 wurden fünf neue Lkw angeschafft. Unter den 62 Fahrzeugen des Fuhrparks von Marinos Vasilopoulos International Transport sind derzeit 15 Volvo Trucks, und erst kürzlich hat das Unternehmen einen neuen Volvo FH16 gekauft. In Griechenland ist er der erste seiner Art. 

Als Kredite noch leicht zu haben waren und so manche griechische Spedition dazu verleitet wurde, mehr Lkw zu kaufen als nötig, wartete Elias Marinos grundsätzlich solange, bis die Auslastung eines Neufahrzeugs durch die Auftragslage garantiert war.

Da wir vorsichtig waren, als alle Geld ausgaben, gerieten wir nicht in Schwierigkeiten, als die Krise zuschlug.

Seinen ersten Vovo Truck (einen F12) kaufte Marinos Vasilopoulos 1985 just zu der Zeit, als das Unternehmen seine Tätigkeit ins Ausland ausweitete. Damals gehörte der Betrieb Elias Marinos Vater Dimitrios Marinos und Elias arbeitete als Fahrer. Die Qualität von Volvo Trucks und die enge Zusammenarbeit mit dem griechischen Importeur und Händler Saracakis haben dafür gesorgt, dass er der Marke seit fast 30 Jahren treu geblieben ist.

„Man könnte auch einen billigeren Lkw aus zweiter Hand kaufen, aber so ein Volvo Truck ist selbst unter schwierigen Bedingungen sehr langlebig. Die Qualität zeigt sich in jedem Detail. Das Getriebe zum Beispiel ist ausgezeichnet.“ 

Als er über den neuen FH16 spricht, der das erste Fahrzeug seiner Art in Griechenland ist, leuchten seine Augen. Den ersten hat er erst Ende 2013 angeschafft, doch schon jetzt denkt er daran, noch einen zu kaufen. 

In Griechenland ein Logistikunternehmen zu leiten, hatte schon immer seine Tücken. Die Landstraßen sind steil und schmal, und in der Hauptstadt Athen mit ihren 3,8 Millionen Einwohnern kommt der Verkehr oft zum Erliegen. Die Fährverbindungen zu den verschiedenen Inseln und ins Ausland haben zur Folge, dass jedes Fahrzeug stets pünktlich sein muss, um nicht stundenlag auf das nächste Schiff warten zu müssen.

Beruflich stehe ich gerne unter Druck und löse Probleme. Das ist wie beim Schach.

Ein Haupteffekt der Krise besteht darin, dass der Transportsektor Griechenlands nun noch mehr unter Druck steht, als es ohnehin schon der Fall war. Liquiditätsprobleme haben viele Kunde gezwungen, mit der Auftragserteilung bis zum allerletzten Moment zu warten.

„Oft warten sie solange, bis sie das Geld haben. Wenn sie das Geld nicht haben, erteilen sie auch keinen Auftrag, und oft erhalten wir Auftragsdaten erst in allerletzter Minute.”

Auch der Einzelhandel hat sich in den letzten fünf Jahren der Krise drastisch verändert. Wo früher kleinere Familienbetriebe das Bild beherrschten, geben heute vor allem große Akteure den Ton an. Das Tauziehen der Speditionen um Kunden mit guter Bonität ist geradezu mörderisch. Schwierig war auch das Unterfangen, eine große Supermarktkette wie Makro oder den landesweit größten Fleischproduzenten Voudouris für sich zu gewinnen. Umso wichtiger ist es daher, diese Großkunden an sich zu binden.

„Beruflich stehe ich gerne unter Druck und löse Probleme. Das ist wie beim Schach: Man muss alle Züge bedenken“, sagt Elias Marinos, der selbst gerne Schach spielt und in dessen Büro ein Schachbrett mit silbernen und goldenen Figuren steht.

Die harte und oftmals ermüdende Arbeit macht ihm nichts aus. Schon als Teenager hat er als Beifahrer und später als Lkw-Fahrer gearbeitet. Das hat ihn nachhaltig geprägt. 

„In dieser Hinsicht hatte ich meinen Altersgenossen etwas voraus, denn ich wusste schon früh, dass man hart arbeiten muss.

 

Der Fuhrpark

Fahrzeuge:  62 Lkw, darunter 15 Volvo Trucks:

  • Eine Volvo FH16 Sattelzugmaschine mit 750 PS starkem Euro-5-Motor und XL-Fahrerhaus.
  • Zwei FH16 Classic Sattelzugmaschinen in der Konfiguration 4x2 mit 700 PS starkem Euro-5-Motor und XL-Fahrerhaus.
  • Vier Volvo FH16 Classic Sattelzugmaschinen in der Konfiguration 4x2 mit 600 PS starkem Euro-5-Motor und XL-Fahrerhaus.
  • Acht FH Sattelzugmaschinen in der Konfiguration 6x2 mit 480 PS starkem Euro-5-Motor und XL-Fahrerhaus.

Die Mehrzahl der Fahrzeuge ist mit I-Shift ausgestattet.