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Alternative Kraftstoffe für schwere Lkw: Die besten Optionen im Überblick

Lars Mårtensson
2024-06-03
Technologie und Innovation Elektromobilität Alternative Kraftstoffe
Author
Lars Mårtensson
Leiter der Abteilung Umweltschutz und Innovation bei Volvo Trucks

Die gesamte Transportbranche muss von Diesel und fossilen Brennstoffen wegkommen. Dennoch bleibt für viele Unternehmen die Frage, welche der immer zahlreicheren alternativen Kraftstoffe für sie am besten geeignet sind - heute und in Zukunft.

Weltweit setzen sich Regierungen und Unternehmen gleichermaßen ehrgeizige Klimaziele. Sowohl der European Green Deal der EU als auch die National Climate Task Force der USA streben die Klimaneutralität bis 2050 an, während China das Ziel verfolgt, bis 2060 kohlenstoffneutral zu sein. Mittlerweile haben sich über 7.000 Unternehmen eigene Klimaziele gesetzt. Für die Transport- und Logistikbranche bedeutet dies, dass eine Abkehr vom Diesel unvermeidlich ist, und für Lkw-Besitzer gibt es mehrere Wege in eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe .
 

„Es gibt kein Patentrezept, das der gesamten Transportbranche die Dekarbonisierung ermöglicht“, sagt Lars Mårtensson, Leiter des Bereichs Umwelt und Innovation, Volvo Trucks. „Stattdessen sehen wir eine Reihe von alternativen Kraftstoffen, die verfügbar sind und entwickelt werden, jeder mit seinen eigenen Stärken und Schwächen.“ Der Schlüssel liegt darin, jeden einzelnen zu bewerten und herauszufinden, welcher am besten geeignet ist.“
 

Für viele Unternehmen wird die Antwort unterschiedlich ausfallen und von verschiedenen Faktoren abhängen, unter anderem von Geografie, Verfügbarkeit, Infrastruktur und ihren eigenen Betriebsanforderungen.

 

Welchen tatsächlichen Einfluss hat ein Kraftstoff auf das Klima und warum ist dieser Faktor wichtig?

Die Notwendigkeit, die Kohlenstoffemissionen zu verringern, ist die wichtigste Triebfeder für das Wachstum alternativer Kraftstoffe, so dass die Berücksichtigung ihrer gesamten Klimaauswirkungen natürlich ein wichtiger Aspekt ist.
 

Dabei genügt es nicht, einfach nur die Auspuffemissionen eines Kraftstoffs (Tank-to-Wheel) zu betrachten. Man muss auch berücksichtigen, wie ein Kraftstoff erzeugt und vertrieben wird (Well-to-Wheel). Diese Faktoren sind von Markt zu Markt unterschiedlich und können sich im Laufe der Zeit ändern.
 

Beispielsweise ist die volle Klimaauswirkung eines batterieelektrischen Lkw gering, wenn der verwendete Strom aus einer erneuerbaren Quelle wie Wasser-, Sonnen- oder Windkraft stammt. Sie ist jedoch wesentlich höher, wenn das Fahrzeug mit Kohlestrom betrieben wird.
 

Manche Produktionsprozesse, etwa zur Herstellung von Wasserstoff oder synthetischem Diesel, können energieintensiv sein, und die Quelle dieser Energie beeinflusst ihre Gesamtauswirkungen auf das Klima. Derzeit werden etwa 99 % des weltweit produzierten Wasserstoffs aus Erdgas hergestellt (so genannter "grauer Wasserstoff"). Er kann eine größere Klimabilanz als viele fossile Brennstoffe haben, selbst wenn die Technologie keine Auspuffemissionen verursacht.
 

Darüber hinaus müssen auch die gesamten Umweltauswirkungen des Kraftstoffs berücksichtigt werden. Hydriertes Pflanzenöl (HVO) zum Beispiel hat sehr geringe Auswirkungen auf das Klima: Wenn es aber mit Palmöl hergestellt wird, kann es zur Entwaldung beitragen. Darüber hinaus gibt es Fragen zu den Auswirkungen, die die großflächige Produktion von HVO auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion haben wird.
 

Um ein vollständiges Bild zu erhalten, kann es daher von großem Nutzen sein, eine Lebenszyklusanalyse (LCA) des Kraftstoffs durchzuführen und auch die Klimaauswirkungen des Fahrzeugs während seiner gesamten Lebensdauer zu berücksichtigen. Dies umfasst alles von den zur Herstellung des Fahrzeugs verwendeten Rohstoffen bis hin zu seiner Außerbetriebnahme.
 

Mit dem Ökobilanz-Rechner von Volvo Trucks können Sie online eine Berechnung auf Grundlage früherer Ökobilanzen durchführen

Es wird eine Reihe von alternativen Kraftstoffen entwickelt, die alle ihre eigenen Stärken und Schwächen haben. Der Schlüssel liegt darin, jeden einzelnen zu bewerten und herauszufinden, welcher am besten geeignet ist.“

Was sind die neuesten Entwicklungen und Trends im Bereich alternativer Kraftstoffe?

Das Tempo des Wandels nimmt weiter zu. Die 2023 in Kraft getretene Verordnung zur Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) der EU schreibt vor, dass bis 2030 auf Europas wichtigsten Autobahnen alle 60 km öffentlich zugängliche Schnellladestationen für Lkw zur Verfügung stehen sollen.
 

Ziel ist außerdem, ab 2030 ein Wasserstofftankstellennetz mit Stationen alle 200 Kilometer sowohl für Personenkraftwagen als auch für Lastkraftwagen aufzubauen.
 

Was LNG anbelangt, so wächst das Tankstellennetz in Europa weiter und hat im vergangenen Jahr die Marke von 700 Tankstellen überschritten (im Jahr 2020 waren es nur 250). Schätzungen zufolge wird es bis 2030 über 2000 Tankstellen geben.
 

Mittlerweile werden in Schweden und Deutschland neue Anlagen zur Produktion von Bio-LNG gebaut und die weltweite HVO-Produktion steigt weiterhin schnell an. Großinvestitionen in die Wasserstoffproduktion nehmen weiterhin zu. Der Hydrogen Council schätzt, dass die Projektpipeline weltweit mittlerweile mehr als 1.400 Projekte umfasst .
 

„Letztendlich geht es darum, welche Kraftstoffe Ihnen zur Verfügung stehen, was sie kosten, wann und wo Sie tanken oder aufladen können und ob das mit Ihrem Geschäft vereinbar ist oder nicht“, sagt Lars Mårtensson. „Die gute Nachricht ist, dass die Investitionen in alternative Kraftstoffe kontinuierlich steigen. Daher ist es wichtig, lokale Initiativen und Pläne im Auge zu behalten.“
 

Wenn Sie mehr über den Status der verschiedenen alternativen Kraftstoffe in Ihrer Region erfahren möchten, wenden Sie sich an Ihren örtlichen Volvo Trucks Händler, der Sie über die Möglichkeiten und Chancen beraten kann.
 

Sie können auch unseren ultimativen Leitfaden zu alternativen Kraftstoffen für Lkw herunterladen, der Folgendes enthält:

  • Beschreibungen von acht verschiedenen alternativen Kraftstoffen, die potenziell in Schwerlast-Lkw eingesetzt werden können
  • Die Vor- und Nachteile jedes Kraftstoffs
  • Eine Checkliste mit Überlegungen für die Entscheidung, welcher alternative Kraftstoff für Ihr Unternehmen am besten geeignet ist
  • Eine Tabelle, in der die Angebotspalette von Volvo Trucks mit einem einfachen Vergleich zwischen den verschiedenen alternativen Kraftstoffen und ihrer Verfügbarkeit dargestellt wird.

Laden Sie den Leitfaden hier herunter:

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