Volvo Trucks

Deutschland

Anna Wrige Berling Anna Theander
2022-06-02
4 min
Sicherheit
Authors
Anna Wrige Berling
Traffic and Product Safety Director at Volvo Trucks
Anna Theander
Leader of Volvo Trucks Accident Research Team

5 Möglichkeiten zur Verringerung des Unfallrisikos zwischen Lkw und schwächeren Verkehrsteilnehmern

Jedes Jahr werden weltweit etwa 1,35 Millionen Verkehrsteilnehmer getötet. Mehr als die Hälfte von ihnen sind schwächere Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Radfahrer, Moped- und Motorradfahrer). Wenn an einem solchen Unfall ein schwerer Lkw beteiligt ist, kann dies sehr schwerwiegende Folgen haben. Obwohl die Gründe für diese Unfälle komplex und vielfältig sind, kann das Verhalten eines Lkw-Fahrers im Straßenverkehr dazu beitragen, Leben zu retten.

 

Fast ein Drittel* der Todesopfer bei schweren Lkw-Unfällen in der EU sind Fußgänger, Radfahrer, Moped- und Motorradfahrer. Verkehrsunfälle, an denen schwächere Verkehrsteilnehmer und schwere Lkw beteiligt sind, sind ein emotional aufgeladener und schwieriger Bereich.


„Wenn man versteht, wie und warum sich diese spezifischen Arten von Verkehrsunfällen ereignen, können Verbesserungen der Verkehrssicherheit ermittelt und Verletzungen verringert werden“, sagt Anna Theander, Leiterin des Volvo Trucks-Unfallforschungsteams.


Die Sicherheitsforschung von Volvo zeigt, dass Verbesserungen der aktiven Sicherheitssysteme von Lkw, eine bessere Straßeninfrastruktur und ein erhöhtes Risikobewusstsein bei den Fahrzeugführern zu den wichtigsten Elementen gehören, um die Zahl der Unfälle zu verringern.


Der menschliche Faktor, der für alle Verkehrsteilnehmer gilt, ist ein wichtiger Aspekt. Die Art und Weise, wie ein Fahrer Situationen mit schwächeren Verkehrsteilnehmern antizipiert und darauf reagiert, kann insbesondere in verkehrsreichen städtischen Gebieten einen großen Einfluss auf das Risiko dieser Unfälle haben.


„Auch heute gilt noch, dass der Fahrer das Sicherheitssystem Nummer eins im Lkw ist. Ein gut ausgebildeter, aufmerksamer Fahrer, der sich der Risiken bewusst ist, kann wesentlich zur Vermeidung der Unfälle beitragen“, so Anna Wrige Berling, Traffic & Product Safety Director bei Volvo Trucks.

 

Im Folgenden finden Sie einige praktische Möglichkeiten, wie Sie als Fahrer das Risiko eines solchen Unfalls verringern können:      

 

5 Tipps, wie Sie das Risiko von Zusammenstößen mit Fußgängern, Radfahrern und Mopedfahrern verringern können:

1. Gehen Sie immer davon aus, dass schwächere Verkehrsteilnehmer den toten Winkel der Lkw nicht kennen.

Truck safety research involving VRUs has shown that pedestrians, cyclists and moped riders are simply not aware of the difficulties drivers face when trying to perceive everything around the truck in busy cities. Furthermore, most VRUs do not know how a truck with a longer trailer will behave when turning in a traffic environment. For these reasons, never assume VRUs will avoid risk areas and blind spots.



2. Achten Sie auf häufig auftretenden Unfallsituationen mit schwächeren Verkehrsteilnehmern.

It’s important to prepare for unpredictable and risky VRU behaviour. There are three situations that stand out and they are most common in urban areas:

  • Trucks turning right in right-hand traffic and left in left-hand traffic and colliding with VRUs, especially cyclists.
  • Collisions at the front of the truck when pedestrians cross the road.
  • Collisions with pedestrians when reversing.


3. Vorausschauendes Fahren

Think about how you approach intersections and decide how to make your turn in the safest way possible. Stay alert and physically move to look and see better. Adapt your speed in busy urban areas – it is unlikely to impact on your delivery times.


4. Vorbereitung für mehr Fahrsicherheit in Städten

Allow time to adjust your seat and mirrors. Ensure that the mirrors and windows are clean, don’t obscure your view with monitors and personal items. Check all the truck’s safety systems, including cameras, are working and switched on before you start driving.


5. Denken Sie daran – Sie sind als Fahrer das primäre Sicherheitssystem

Your truck’s safety systems and cameras are a valuable form of driver support. But a driver that actively assesses the road conditions and hazards is still the most important safety system in the truck.


Was wird unternommen, um das Risiko von Unfällen zwischen Lkw und schwächeren Verkehrsteilnehmern zu verringern?

Es stehen in naher Zukunft große Veränderungen bevor. Eine Aktualisierung der allgemeinen Sicherheitsvorschriften der EU schreibt ab Juli 2024 verpflichtend mehr aktive Sicherheitssysteme für alle neuen Lkw vor. Die Systeme werden sich mit den toten Winkeln von Lkw vorne, seitlich und hinten befassen und den Fahrer warnen, wenn ein schwächerer Verkehrsteilnehmer sich in einen Risikobereich begibt. Ab Januar 2029 sind die Lkw-Hersteller außerdem verpflichtet, den Fahrern eine bessere direkte Sicht zu ermöglichen.


Darüber hinaus werden die Gesetze für moderne Notbremssysteme dahingehend überarbeitet, dass sie auch eine automatische Bremsung vorsehen, wenn Fußgänger die Straße überqueren und den Gefahrenbereich betreten. Es wird zudem umfassendere Initiativen zur Verbesserung der Straßeninfrastruktur, der Zusammenarbeit mit der Branche und eine tiefgreifendere Verkehrssicherheitsforschung geben, die sich mit den komplexen Ursachen von Verkehrsunfällen befassen.


„Insgesamt sind die Aussichten vielversprechend – und mit Hilfe sicherheitsbewusster Fahrer werden wir gemeinsam die Zahl der Todesopfer und schwerverletzten Verkehrsteilnehmer, die durch diese Art von Unfällen verursacht werden, verringern“, sagt Anna Wrige Berling, Traffic & Product Safety Director bei Volvo Trucks. 


Europäische Beobachtungsstelle für Straßenverkehrssicherheit, Fakten und Zahlen: Busse/Reisebusse/Lastkraftwagen – 2020